T. Drewanz über fehlende Bilder

Tim Drewanz spricht darüber, wie echte Hoffnung möglich wird und welche Offenheit wir dafür brauchen…

3 Antworten auf „T. Drewanz über fehlende Bilder“

Zitat:Und auch aus der deutschen Politik gibt’s Stimmen, die sagen : „zur Not muss die Ukraine auch Russland angreifen…“
Nach einer aus meiner Sicht völlig sachgerechten Darstellung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine halte ich diesen Satz für völlig deplatziert und unsachlich; ich habe mich darüber empört. Eine solche wahnsinnige Idee, dass die Ukraine statt der Verteidigung ihres Landes das viel größere Russland angreifen sollte, habe ich noch nie gehört, und sehe sie wirklich nur im Bereich der geistigen Unzurechnungsfähigkeit. Deshalb finde ich dieses Argument neben der(sachgerechten) Darstellung, dass die Ukraine von russischen Militärs in Schutt und Asche gelegt wird, absolut unzulässig.

Lieber Herr Oberhof, danke für die kritische Anmerkung. Ich muss Ihnen leider sagen: Sie irren sich. Ich beziehe mich da vor allem auf Äußerungen von Roderich Kiesewetter, der bei der CDU/CSU als Außenexperte eine tonangebende Rolle spielt. Er hat sich in der Talkshow #beisenherz vom 21. Februar so geäußert. Link: https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/beisenherz/Es-gibt-keinen-Frieden-mit-sondern-nur-vor-Russland-article23934067.html

Unter anderem sagt er:
„Mit den Kampfjets könnten sie Russland angreifen. Ja, warum nicht?“

„Und das bedeutet für mich, dass wir eigentlich… ja, wie soll ich sagen? Keine Angst davor haben sollten, Russland anzugreifen, die immer weiter eskalieren. Wir haben uns ja zurückgehalten.“

und anderes in dieser Richtung. Kiesewetter betont später, dass es ihm nicht um die Bombardierung russischer Städte gehe. Und ja: Was er fordert, ist nicht zu vergleichen mit der Gewalt, die Putin benutzt. Das eine ist militärische Taktik, das andere Terror. Aber er fordert weitere Gewalt, eine Eskalation als Antwort auf Eskalation. Das ist schlimm und ganz sicher christlich abzulehnen im Sinne der Bergpredigt. Und vor allem, da sind wir beim Podcast: Eine schlimme Entwicklung. Gestartet sind wir bei Abrüstung und Friedensgesten in den 90ern, gelandet sind wir bei gegenseitiger Bombardierung.

Lieber Tim Drewanz, was wir ja schon mündlich miteinander besprachen, möchte ich jetzt der Ordnung halber auch hier wiederholen: mir war dieses Zitat des CDU Politikers Kiesewetter wirklich nicht bekannt und es ist ja nichts anderes als eine völlig unentschuldbar Entgleisung. Insofern muss ich meine Kritik relativieren: alle Empörung, alle Abscheu über den russischen Imperialismus und die Gräueltaten in der Ukraine, dürfen niemals dazu führen, dass der Unterschied verwischt wird dazwischen, einem überfallenen und teilweise besetztes Land das Recht zuzugestehen, sich zu befreien, oder aber in eine Wortwahl zu verfallen die in der Tat vor 80 Jahren zu Millionen Toten führten, nämlich der Überfall auf Russland. Danke für die Klarstellung

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